Die Gründung
Die Gründung des Ballspiel-Clubs 1921 fällt in eine Zeit, in der das Fußballspiel
auf dem Lande noch etwas Unbekanntes war.
Gewiß gab es in großen und auch kleinen Städten Deutschlands schon Fußballvereine, doch viele viele Gebiete, vor allem ländliche, waren von dieser Sportart noch unberührt ge­blieben. In Nauborn befaßten sich kaum aus der Schule entlassene Jugendliche erst nach dem Ende des ersten Weltkrieges mit kleinen Bällen, um Fußball auf ihre, auf Nauborner Art" zu spielen. Solches, von der älteren Generation nur mit Kopfschütteln bedachtes Treiben spielte sich auf nahegelegenen Wiesen und nicht selten auch auf Straßen ab. A-Klasse, in der der Verein vor dem Kriege nur gespielt hatte. Nach diesem Hoch kam wieder ein Tief.


Die Gründer waren:
Karl Kühn, Willi Lotz, August Lang, Willi Kühn, Willi Kunz, Wilh. Mack, Fritz Schneider, Wilh. Kunz, Heinrich Lotz, Fritz Deis, Heinrich Kunz, Heinrich Kühn.

Was die Jugendlichen vor allem anregte und begeisterte, das war der Reichtum an Bewegung in diesem „einfachen" Spiel. In der Nachbarstadt Wetzlar, wo schon der FC 05 bestand, wurde mancherlei an Regeln und Spielfertigkeiten abgelauscht und abgeguckt.
Eins aber fehlte — und das war der „richtige" Fußball. Und der kostete damals auch schon seine etliche Reichsmark. Und da gerade Inflationszeit war, kostete er noch einige „etliche" mehr. Erstaunlich, wie es die damalige Jugend trotz dieser widrigen, politisch bedingten Umstände fertig gebracht hat, ohne jede Hilfe, jeden Pfennig und Groschen auf die im wahrsten Sinne des Wortes hohe Kante zu legen, um in den Besitz eines zünftigen Lederballes zu kommen. A!s das erreicht, erste Pionierarbeit bereits geleistet war, da wuchs natürlich auch die Anhängerschaft, und so war es eigentlich gar nicht verwunderlich, daß der Gedanke reifte, sich zusammenzuschließen. So kam es im Herbst 1921 auf den Wiesen im Eckardtsloh zu einem Treffen aller Fußballbegeisterter, bei dem dieser Gedanke ausführlich besprochen wurde. Ais eine weitgehende Klärung erreicht war, rief Wilhelm Mack von dem historischen Augenblick sichtbar be­eindruckt: „Ballspiel-Club 1921, ein dreifaches Hipp-Hipp-Hurra!" Alle stimmten mit ein in diesen spontanen Ruf: ein regelrechter Verein war gegründet.
Die erste Zeit war nicht gerade rosig zu nennen. Doch die von Idealen beflügelte Jugend in dem jungen Verein versuchte ungeachtet der politischen Wirren ihre Ziele in die Tat umzusetzen. Der Vorstand bemühte sich eifrig, einen geregelten Spielbetrieb aufzuziehen, was damals keine leichte Sache war, denn die Fußballvereine auf dem Lande waren noch, wie gesagt, nicht allzu zahlreich. Einem übergeordneten Verband gehörte der Verein noch nicht an. Spiele wurden nicht selten mündlich vereinbart.
Ausw
ärtsspiele waren gar oft eine Strapaze. Man reiste auf Schusters Rappen, wenn es möglich per Fahrrad und wenn es köstlich war mit der Reichsbahn. Das Taschengeld (von Spesen gar nicht zu reden!) war knapp, Humor und Stimmung aber waren um so größer. So kommen wir nun zu unserem zweiten Punkt, dem Spielbetrieb.

Nach der Teilnahme an Sportfesten und Werbetagen erfolgte 1928 der Beitritt in den Westdeutschen Spielverband. Unsere Mannschaft spielte in der Klasse B, Gruppe 3 des Kreises Wetzlar im Bezirk Hessen-Hannover. Daß uns bereits im ersten Jahr der Zugehörigkeit die Meisterschaft gelang — darauf waren natürlich unsere damaligen Aktiven mit Recht stolz. Aber auch in der Folgezeit waren neben den Punktspielen viele Freundschaftsbegegnungen und Pokalkämpfe Ereignisse, an die viele Veteranen noch heute gerne zurückdenken, auch wenn sie nicht immer als Sieger den Platz verließen. Nach dem 2. Weltkrieg, der natürlich die Vereinsarbeit beeinträchtigt hatte, wurde der BC der Gruppe Solms zugeteilt, in der die Vereine Schwalbach, Reiskirchen, Niederwetz, Laufdorf, Bonbaden, BW. Wetzlar, Nieder- und Oberquembach, Neukirchen, Kraftsolms und Cleeberg dann mit Nauborn um die Meisterschafts­punkte der B-Klasse stritten. 1951 glückte erstmals der Aufstieg in die A-Klasse, in der der Verein vor dem Kriege nur gespielt hatte. Nach diesem Hoch kam wieder ein Tief.


Meistermannschaft im Jahre 1955/56

Aber in der Saison 1955/56 wurde wieder der Sprung in die A-Klasse geschafft. Im kommenden Spieljahr gab es ein Auf und Ab in den Begegnungen mit den Vereinen der A-Klasse wie Aßlar, Hermannstein und Burgsolms zum Beispiel. Doch mit dem 9. Tabellenplatz konnte man für das erste Verbandsjahr in der A-Klasse zufrieden sein. Auch die Reservemannschaft zeigte in Ihren Begeg­nungen beachtenswerte Leistungen, Erfolge blieben nicht aus.
Die nächste Runde sah verheißungsvoll aus. Unsere Elf hatte in der vergangenen Saison mancherlei Erfahrung geschöpft. Nach einem Sieg gegen Bissenberg wurde der BC sogar erstmals Tabellenführer der A-Klasse. Rückschläge stellten sich dann aber vor allem gegen die routinierten Vereine ein. Das Verbleiben in der goldenen Mitte war doch noch das gute Ende.

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